„Wir haben das Haus schon an die Kinder übertragen. Damit ist alles geregelt.“
„Geregelt“ heißt oft: Überraschung – die Familienmitglieder lernen noch einmal völlig neue Ebenen emotionaler Auseinandersetzungen kennen.
Plötzlich steht die Tochter mit frisch geschiedener Ehe, neuem Partner und dem Wunsch nach Wohnrecht für alle vor der Tür. Und irgendjemand hat vergessen, dass man Nießbrauch, Rückforderungsrechte oder Pflegeverpflichtungen nicht per Handschlag vereinbaren sollte. „Das müsst ihr verstehen…“ kann sehr unerfreulich werden.
Was kostet Zeit, Geld und Nerven?
🌀 Senioren, die ihr eigenes Haus nicht mehr betreten dürfen – weil sie ihr Wohnrecht nur mündlich vereinbart haben.
🌀 Rückforderungsrechte, die fehlen, genau in dem Moment, in dem sie am meisten gebraucht würden – etwa wenn der neue Lebensgefährte findet, die Schwiegermutter könne „doch gut in eine kleinere Lösung ziehen“.
🌀 Endlose Familienrunden, in denen alle beteuern, man habe „doch nur das Beste gewollt“ – und trotzdem keiner nachgibt.
🌀 Pflege-Diskussionen, die so hitzig werden wie Koalitionsverhandlungen – nur ohne Moderation.
Und warum?
📌Weil „Schenken“ so warmherzig klingt und eine rechtssichere Gestaltung voll unromantisch wirkt.
Weil man glaubt, dass Misstrauen in der Familie fehl am Platz ist und es sehr unbequem ist, notwendige Wahrheiten auszusprechen.
📌Weil niemand bedenkt, dass Familienkonstellationen sich schneller ändern als die Bundesregierung
📌 Weil „gerecht“ nicht für alle Beteiligten das Gleiche ist.
Wer den Konflikt um die notwendige Absicherung nicht möchte oder keine Einigung findet,macht schlicht ein Testament. Das muss er nicht verhandeln.